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Ein Streifzug durch eine bewegte theatrale Biografie - Im Interview mit Yascha Finn Nolting

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Yascha Finn Nolting wuchs in der Nähe von Schwäbisch Hall auf und sammelte dort bereits in jungen Jahren Bühnenerfahrung bei den Festspielen. 2014 bis 2018 absolvierte er seine Schauspielausbildung an der Universität Mozarteum in Salzburg und verbrachte sein letztes Studienjahr im Rahmen einer Kooperation am Düsseldorfer Schauspielhaus - einem Theater, an das es den facettenreichen Künstler in späteren Jahren wieder hin zurückziehen sollte. Nach dem erfolgreichen Ende seines Studiums stand Yascha Finn Nolting in zahlreichen Produktionen auf der Bühne und etablierte sich als ausdrucksstarker Künstler an verschiedenen Spielstätten, wie beispielsweise dem Staatstheater Nürnberg. So stand er unter anderem in Inszenierungen, wie „Die Nibelungen“, „In 80 Tagen um die Welt“, „Don Karlos“ und „Woyzeck“ auf der Bühne. In der vergangenen Spielzeit bereicherte er „Die Märchen des Oscar Wilde erzählt im Zuchthaus zu Reading“ am Düsseldorfer Schauspielhaus und begeisterte als „Frank'N'Furte...

Historizität in musikalischer Brillanz - "Elisabeth", ein virtuoses Rendezvous mit dem Tod im Schatten menschlicher Abgründigkeit

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Die Schatten werden länger und die Dunkelheit kehrt in einen Raum zwischen Wahrhaftigkeit und edler Fassade ein, in dem sich die Umrisse von Neid, Eitelkeit und Missgunst abzeichnen. In den Tiefen der Schatten, die Bedrohlichkeit ausstrahlen und zugleich leise mit den Stimmen der Verlockung und Befreiung wispern, scheint die Wärme des Herzens von einem kalten Atem umhaucht. Das Misstrauen wird zum besten Freund aller Schichten. Auf den Straßen regiert der Aufstand, während man sich am kaiserlichen Hof fragt, wem man eigentlich noch trauen kann. Und inmitten all der Schatten schreitet eine dunkle, anmutige Gestalt umher, abstoßend und zugleich auf erschreckende Weise so anziehend. Sie hat viele Namen und doch keinen, denn letztlich ist es an dir, diesem König der Schatten einen Namen zu verleihen.  Das Musical "Elisabeth" gilt seit vielen Jahren als eines der erfolgreichsten Stücke überhaupt. Mit der Uraufführung 1992 wurde die Theaterwelt um eine bewegende Produktion reicher,...

Wenn die Gefühle auf anderen Wegen flanieren - "Sommernachtsträume", ein buntes Verwirrspiel zwischen Realität und Illusion

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Manche Träume sind härter als Stein, wertvoller als Reichtümer, eindringlicher als Rhetorik, prachtvoller als Kunst und lebendiger als die Realität. Wolfgang Schuch sagte einst: "Im Traum habe ich schon alles erreicht, wozu in der Wirklichkeit keine Zeit war." Dem Traum wohnt eine ganz eigene Magie inne, gemalt mit den Farben unserer Emotionen, unserer Hoffnungen und Visionen - irgendwo zwischen Wirklichkeit und Illusion treffen wir auf uns selbst und sind uns nah. Umgeben von der Flüchtigkeit des Alltags und der Monarchie unserer Gedanken sind es die träumenden Momente, die uns Innehalten lassen und uns manchmal am klarsten sehen lassen, wer wir sind und wer wir sein wollen, was uns glücklich und dankbar macht und was uns im Leben fehlt. Und ist nicht auch genau das der Grund, warum wir Theater so lieben? Warum der Duft der Bühne und der Klang der Ouvertüre bei uns Gänsehaut verursachen? Weil Theater die Kraft hat, Träume zu schenken, uns an gut gehütete Wünsche und Sehnsüch...