Ein himmlisches Geschenk Gottes

Am 26.03.2017 war ich wieder in himmlischer Mission unterwegs und habe das Kloster... ähm, ich meine natürlich das  Rhein-Main Theater in Niedernhausen besucht. Dort habe ich mir bereits zum fünften Mal das wunderbare Musical "Sister Act" angesehen und ich war erneut einfach nur begeistert. 

Deloris van Cartier wurde von Aisata Blackman verkörpert. Ich freue mich jedes Mal wahnsinnig, sie in dieser Rolle zu sehen, denn meiner Meinung nach ist Aisata die Idealbesetzung. Sie kann nicht nur göttlich singen, sondern spielt die Rolle auch so authentisch, sodass man ihr jedes einzelne Wort sofort glaubt. Aisata hat eine einzigartige Ausstrahlung auf der Bühne, mit der sie das Publikum von der allerersten Minute an verzaubert.

Agnes Hilpert stand an diesem Tag als Mutter Oberin auf der Bühne und hatte ihre Nonnen voll im Griff. Sie konnte die Strenge, Autorität und die konservative Einstellung der Mutter Oberin grandios transportieren und auch mit einer tollen Stimme begeistern.

Mischa Mang spielte die Rolle des Curtis Jackson wieder mit viel Bosheit. Ich habe ihn nun schon mehrfach in dieser Rolle erleben dürfen und ich bin immer wieder aufs Neue von seinem exzellenten und sehr überzeugenden Schauspiel überrascht. Er erfüllt die Bühne mit seiner großartigen Ausstrahlung.

Eddie Fritzinger - oder auch Schwitzefritze gennant - wurde von Gino Emnes verkörpert. Er mutiert an manchen Stellen zu einem kleinen Publikumsliebling, mit dem man einfach mitfiebern muss. Durch Ginos authentisches Schauspiel fühlt der Zuschauer sofort mit dem unbeholfenen Polizisten mit und drückt ihm alle Daumen, dass er das Herz seiner großen Liebe Deloris erobern kann. Mit seinem Song "Tief in mir" beweist Gino Emnes auch ein sehr großes und wandelbares gesangliches Talent!

Die schüchterne Mary Robert wurde von Abla Alaoui gespielt und ich muss einfach immer wieder über diese Frau staunen. Ihr Gesang ist einfach fabelhaft und er verzaubert den Zuschauer, sobald der erste Ton ihrer Stimme erklingt. Vor allem bei dem Lied "Die Welt, die ich nie sah" bekomme ich immer wieder eine riesige Gänsehaut und bin komplett gefangen in Mary Roberts kleinen Welt.


Steffi Irmen beglückte das Publikum als Mary Robert. Sie strahlt auf der Bühne wie eine kleine Sonne und man wird spätestens nach ein paar Sekunden von ihrem herzlichen Gelächter angesteckt. Steffi hat eine ganz eigene Mary Robert kreiert, der man wahnsinnig gerne zusieht und bereits gute Laune bekommt, wenn sie nur die Bühne betritt.

Die rappende Nonne Schwester Mary Lazarus wurde von Regina Venus gespielt. Wer von diesem überragenden Schauspiel nicht restlos begeistert ist, dem kann ich auch nicht helfen. Egal in welcher Szene, Regina bringt das Theaterpublikum immer zum Jubeln und fasziniert mit ihrem einzigartigen Schauspiel viele Zuschauer. 

Benjamin Eberling beeindruckte als Joey das Publikum. Er ist definitiv der amüsanteste "Schmusekater", den man sich wünschen kann. Zum wiederholten Male bin ich von seiner schauspielerischen Leistung absolut fasziniert. Er setzt der Show durch seine humorvolle Art noch ein kleines Krönchen auf und sorgt für Muskelkater durch ständige Lacher im Zuschauerraum. Man nimmt ihm den "Möchte -gern-Frauenheld "ohne Umschweife ab.

Arcangelo Vigneri ist und bleibt einfach der beste TJ überhaupt. Ich freue mich immer wieder sehr, wenn ich seinen Namen auf der Castliste lese. Er hat das "gewisse Etwas" in seiner Ausstrahlung auf der Bühne und meiner Meinung nach lebt er die Charakterzüge der Rolle komplett aus.

Sebastian Rousseau hat an diesem Tag das Publikum in der Rolle des Pablo begeistert. Sein großartiges Schauspiel ist einfach umwerfend und auch sein Tanztalent ist unglaublich. Sebastian harmoniert perfekt mit Benjamin und Arcangelo und gemeinsam ziehen die drei "Gangster " durch ihre Mimik und Gestik sowie gezielte Pointen die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich.


Monsignore O' Hara wurde von Franz-Jürgen Zigelski verkörpert und obwohl die Rolle nicht riesengroß ist, ist Franz-Jürgen ein sehr wichtiger Teil der Besetzung, da er mit seiner bloßen Anwesenheit auf der Bühne gute Laune verbreitet und vor allem durch seinen trockenen Humor vielen Zuschauern im Saal ein Lächeln auf die Lippen zaubert. 

Insgesamt war es wieder einmal eine grandiose Vorstellung mit einer großartigen Leistung aller Darsteller! Sowohl in Berlin als auch in Niedernhausen ist dieses himmlische Musical einfach ein Augenschmaus für das Publikum. Die glitzernden und funkelnden Kostüme lassen den Saal bei jeder Aufführung erstrahlen.

Das Rhein-Main Theater ist von innen wirklich ein schönes Theater, das allerdings nicht gerade in einer Metropole gelegen ist. Zunächst war ich ein wenig irritiert, als ich das Theater gesehen habe, da es von außen nicht wirklich einladend wirkt, aber der Theatersaal ist sehr geräumig, hat eine gute Akustik und gefällt mir persönlich wirklich sehr gut! 

Abschließend kann ich nur jedem empfehlen, sich dieses Geschenk Gottes anzusehen und sich von der guten Laune des Stücks anstecken zu lassen, denn ich kann wirklich versprechen, dass man das Theater mit einem dicken Grinsen im Gesicht wieder verlässt. 

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