Vampirdame aus St.Gallen im Interview

Dieses Mal hatte ich eine Dame mit Biss im Gespräch, denn sie macht zur Zeit als Vampir St. Gallen unsicher. Die Rede ist von der großartigen Pamela Zottele.
Sie hat bereits in bekannten Produktionen,  wie zum Beispiel "Sister Act", "Mamma Mia" und "Tanz der Vampire" in Berlin mitgewirkt. Nun schwebt die junge Vampirdame durch die Schweiz. 
Ich hatte die Ehre, mit dieser fantastischen Darstellerin ein kleines Interview führen zu dürfen...

1.) Wann hast  du dich entschieden, Musicaldarstellerin zu werden?  Wie hat  dein Umfeld auf diese  Entscheidung reagiert?

Zunächst  wollte  ich gerne  Schauspielerin werden. Erst  als  ich den Gesang für mich entdeckt  habe, hat  mich die  Kombination von Gesang und Schauspiel sehr  fasziniert. Diese Kombination gibt  es  natürlich auch beispielsweise in der  Oper,  aber  das  war  mir zu künstlich und zu steif. Im  Musical  schien es  mir  am  ehesten so umsetzbar, wie  es mir  gefällt. Eine  entsprechende  Ausbildung habe  ich eher  spät  angefangen, nämlich mit 23 Jahren.  Allerdings  hatte ich viel Vorbildung. 
Mein Umfeld hat  leider  recht negativ auf die Entscheidung reagiert, aber  mein inneres Feuer  hat  mich auch gegen alle Widerstände meinen Weg gehen lassen. Und ich bin sehr glücklich darüber!

2.) Du stehst  zur Zeit  in "Tanz  der  Vampire" in St. Gallen im  Ensemble  auf der Bühne.  Was bedeutet  es  dir, bei  diesem  berühmten Musical mitzuwirken? 

Es  ist  toll  und macht  großen Spaß. "Tanz  der Vampire " stand auf  jeden Fall auf  der  Liste meiner  Wunschstücke.

3.)  Vor deinem  Engagement  in St. Gallen hast du ja  bereits  an der Produktion "Tanz  der Vampire"  in Berlin mitgewirkt. Dort  warst  du ebenfalls  im  Ensemble  und als  Cover Rebecca  zu erleben.  Wie  hat  dir deine  Zeit in Berlin gefallen und vermisst  du deine ehemaligen Kollegen? 

Wie  könnte  man in Berlin eine  schlechte  Zeit haben? :-) Es  hat  mir  so gut gefallen, dass ich direkt  hier  geblieben bin. Vermissen ist ein starkes  Wort. In unserer  Arbeit  hat  man immer  eine  intensive  gemeinsame  Zeit  und zieht dann weiter. Lernt  neue  tolle  Kollegen kennen. Man sieht sich immer irgendwo wieder.  Aber  natürlich wachsen mir  manche Leute  auch speziell ans  Herz. Mit  diesen bleibe  ich dann auch im  Kontakt  und es  gab auch schon das  eine  oder  andere Wiedersehen. :-) 

4.)  Was  sind die  wesentlichen Unterschiede  zwischen den beiden Inszenierungen?   

Ich denke der Ort und die Zeit,  in der  gespielt wird, sind sehr unterschiedlich. Der Schauplatz ist  ein ganz anderer, die  Zeit  ist eine  andere (die  neue  Inszenierung entspricht mehr dem Zeitgeist). Das verändert  zum  Beispiel  auch das  Erscheinungsbild der Leute  und ihre Bewegungsart.  


5.)  Wie  viel  Zeit  verbringst  du täglich in der Maske?  

Alles  in  allem  schätzungsweise  eine  Stunde.  

6.)  Wie  gefällt  dir deine  momentane  Heimat in der Schweiz  und wie  lange bist  du dort jetzt  unter  Vertrag? 

Da ich gebürtige  Schweizerin bin, genieße ich es  natürlich sehr, wieder etwas  öfter  dort  zu sein. Freunde  und Familie  zu sehen, Lebensmittel wieder  mal  zu essen, die  es  in Deutschland nicht  gibt, etc. Es  gibt Vorstellungen bis  zum  Ende  des Jahres, mit Ausnahme der Sommerpause, die von Juni  bis August stattfindet.  

7.) Du standest  beispielsweise  auch schon in Oberhausen und Stuttgart  als Cover „Mutter Oberin“  auf der Bühne.  Was  war das Besondere  an dieser Rolle  und würdest  du diesen Charakter gerne  noch einmal verkörpern? 

Ja, diese  Rolle  würde  ich sehr  gerne  wieder spielen und zum Glück  ist alterstechnisch ja auch noch Luft  nach oben, sodass  dies irgendwann vielleicht  sogar  wirklich der  Fall sein könnte. Das  Besondere  an der  Rolle ist ihre  Entwicklung im  Laufe  des  Stückes. Sie kämpft  für  etwas. Sie zweifelt, sie  hadert.. und am  Ende  gewinnt  sie  etwas  dazu. Sie ist streng und strikt, aber  auch warmherzig. Die Figur  ist  sehr  facettenreich. Das gefällt  mir.  

8.)  Was  sind deine  persönlichen Lieblingsmusicals  und besuchst  du momentan in deiner Freizeit  selbst  noch andere  Stücke? 

Witzigerweise  habe  ich gar  nicht  so DIE Lieblingsmusicals.  Im  Theater  sehe  ich gerne  kleinere, liebevolle  und originelle Stücke, wie "Next to normal" oder  "Once " zum Beispiel. Ich mag die  tiefschürfenden Geschichten genauso wie "Schenkelklopferstücke". Gerne würde  ich auch mehr ältere Musicals  sehen. Leider werden diese in Deutschland kaum gespielt. 

9.) Hast  du  Wünsche  oder Pläne  für die  Zukunft? 

Ich wünsche mir weitere schöne Herausforderungen in Stücken, in denen ich mich weiter  entwickeln kann. Jobs, in denen meine Kreativität  und Persönlichkeit  gefragt ist.

Liebe Pamela, ich danke dir für deine Zeit und deine Mühe! Das Interview mit dir hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich wünsche dir in deiner Gruft in St. Gallen weiterhin viel Spaß und wenig Knoblauch ;-)

(c)Karim Khawattmi

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