Kölns "Bodyguard" - Wer möchte nicht gerne von diesem Mann beschützt werden?!

Jürgen Fischer steht nun bereits seit 2015 im Musicaldome in der Produktion "Bodyguard" als "Frank Farmer" auf der Bühne und tritt damit in die großen Fußstapfen von Kevin Costner. Zuvor war er in der Musicalwelt bereits in der "Rocky Horror Show" als "Rocky" zu erleben. Doch vielen Menschen ist der sympathische Schauspieler vor allem durch seine zahlreichen Fernsehengagements bekannt, wie beispielsweise als Darsteller in "Soko München", "Die Rosenheim - Cops", "Heiter bis tödlich" und viele mehr.                     

Auch in einigen Theaterinszenierungen hat Jürgen sein Publikum begeistert, so zum Beispiel in "Der Räuber Hotzenplotz".                

Ich hatte das große Glück, mit diesem charismatischen und authentischen Schauspieler ein kleines Interview führen zu dürfen...


Was war dein allererstes Musical, das du gesehen hast?

Das müsste im Jahre 1984 die "West Side Story" am Theater Regensburg gewesen sein. Ich habe mich auch total in die "Maria" verliebt. 

Momentan stehst du als „Frank Farmer“ im Musical „Bodyguard“ auf der Bühne. Wie fühlt es sich an, eine Rolle zu verkörpern, die bereits Kevin Costner im Film gespielt hat?

Ich denke dabei weniger an Kevin Costner als an "Frank Farmer" und an mich. Dennoch freut es mich, wenn die Zuschauer mich gerne in diesen großen Fußstapfen sehen.

Gibt es Szenen in dem Stück, auf die du dich jeden Abend besonders freust, oder die für dich eine besondere Herausforderung darstellen?

Die Trennungsszene am Anfang des zweiten Akts ist für mich die größte Herausforderung und erfordert höchste Konzentration.
Sehr gerne spiele ich übrigens die Szene mit Nicki in der "Edison Lounge" und natürlich die Karaoke - Szene.

Mochtest du bereits vor deinem Engagement bei dieser Produktion die Musik von Whitney Houston und hast du ein Lieblingslied von ihr?

Ich mochte schon immer soulige Frauenstimmen sehr und selbstverständlich auch Whitney Houston. Ein paar ihrer Songs habe ich früher auch regelmäßig als DJ bei Fashion - Shows gespielt, vor allem "I'm every woman".

(c) Bodyguard 

Was war deine lustigste bzw. peinlichste Panne, die du im Musical „Bodyguard“ erlebt hast?

Mir ist kurz vor dem Beginn der Karaoke - Szene die Hose bis zum Knie aufgeplatzt. Details dazu findet ihr auf meiner Facebook - Fanseite Jürgen Fischer 

Leider wird die Inszenierung im Sommer Köln verlassen und nach Stuttgart umziehen. Könntest du dir persönlich vorstellen, das Stück nach Stuttgart zu begleiten und dort weiterhin in der Titelrolle auf der Bühne zu stehen?

Obwohl ich mir theoretisch hätte vorstellen können, wenigstens für ein paar Shows pro Woche mit nach Stuttgart zu gehen, war es für mich nie wirklich ein Thema... 500 Mal Frank ist genug. Ich will weitergehen und weiter wachsen.

Gibt es ein Musical, in dem du unbedingt einmal mitspielen möchtest?

Es gibt zwar kein bestimmtes Musical, in dem ich unbedingt einmal mitspielen will, aber es gibt einige Kollegen/-innen, mit denen ich saugerne einmal (oder wieder!) arbeiten würde.

Du hast schon für ganz unterschiedliche Fernsehproduktionen vor der Kamera gestanden. Macht es dir mehr Spaß, auf der Bühne oder vor der Kamera zu spielen? Was sind vielleicht auch unterschiedliche Herausforderungen dabei?

Ich liebe ganz klar beides! Je größer die Herausforderung, desto besser ist es und desto besser kann ich auch sein. Grundsätzlich sind Regisseure und Kollegen das Wichtigste. Mich interessiert der Kern mehr als die Hülle, das Äußere.

(c) Jens Hauer 

Wie gefällt dir deine momentane Heimat Köln und vor allem der Musicaldome?

Naja, der Musicaldome ist ein wenig in die Jahre gekommen. Dennoch freue ich mich, Teil dieser Erfolgsgeschichte geworden zu sein. Ich mag den Musicaldome!
Und Köln hat für mich sehr unterschiedliche Gesichter. Da ist alles dabei, was für mich als Beobachter interessant ist.

Du stehst fast täglich auf der Bühne im Musicaldome. Was machst du in deiner Freizeit, um dich für die Shows fit zu halten, aber auch um von der Bühne abzuschalten?

Lesen, Sport, Spazieren gehen, Yoga, viel Schlafen und gut Essen - die einfachen Dinge.

Welchen Beruf hättest du ergriffen, wenn du kein Schauspieler geworden wärst?

Nach dem Abitur wollte ich entweder Lehramt für Englisch und Sport, Psychologie oder Medizin studieren, wobei das Einzige, was ich wirklich wollte, eine Schauspielausbildung war. Ich habe dann aber erst einmal ein BWL - Studium gemacht. Das ging relativ locker nebenbei und ich konnte mich auf das "Leben" konzentrieren. 
Als ich nach meinem Abschluss gesehen habe, welchen Schaden die moderne BWL anrichtet, indem sie die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer macht, habe ich meinen Job bei einem Pharmaunternehmen hingeschmissen und habe angefangen zu tun, was ich wirklich will.

Hast du vielleicht einen Tipp an alle, die gerne denselben Weg wie du einschlagen wollen und auch von einer Karriere als Schauspieler träumen? 

Ich empfehle, sich nicht von der Oberfläche blenden zu lassen. Der Weg eines Schauspielers kann sehr steinig sein. Aber vor allem: Wenn Du es machst, mach es mit Allem, was Du hast!

Lieber Jürgen, vielen Dank für dieses interessante Interview! Wir wünschen dir alles Gute auf deinem weiteren Weg und hoffen, dich noch ganz oft auf der Bühne und vor der Kamera erleben zu dürfen.

(c) Markus Wagner

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