Musicalrückblick 2018

Nun neigt sich das Jahr tatsächlich schon dem Ende entgegen und da lässt sich doch ein Titel von Revolverheld wunderbar zitieren: Es ist so viel passiert und die Momente vergehen, nur dieses Gefühl bleibt für immer bestehen. Tja, das Jahr 2018 war tatsächlich eine kunterbunte Mischung voller Überraschungen und einzigartiger Augenblicke.


In Sachen Musicals hat sich in diesem Jahr wahnsinnig viel getan." Anastasia" hat "Bodyguard" in Stuttgart abgelöst, "Bat out of Hell" ist ins "Metronom Theater" eingezogen, etliche Tourproduktionen sind an den Start gegangen und natürlich haben auch die Vampire wieder ihre Gruft gewechselt. Auch im Norden gab es Veränderung, die Geister sind für einige Wochen in die ehemalige Schuhfabrik eingezogen. 
Nicht nur Stage Entertainment, auch kleinere Unternehmen haben neue Produktionen auf den deutschen Musicalmarkt gebracht und für jeden Musicalfan sollte die ein oder andere passende Show dabei gewesen sein, schließlich gab es auch in 2018 eine unglaubliche Vielfalt in der Musicalwelt. Für mich persönlich waren dabei vor allem zwei Stücke sehr prägend, die leider beide keine lange Laufzeit aufweisen konnten, sich aber dennoch, nicht zuletzt dank großartiger Künstler, in die Herzen der Zuschauer gespielt haben. "Kinky Boots" und "Fack ju Göhte" - zwei Inszenierungen, denen ich vor meinem ersten Besuch unglaublich skeptisch gegenüberstand und die ich mehr als begeistert verlassen habe. Es gibt unzählige Shows in ganz Deutschland, doch es gibt nur sehr wenige Produktionen, die nachdrücklich so viele Erinnerungen bei mir hinterlassen haben und die wohl auch viele, viele Jahre meine "Herzensstücke" bleiben werden. 
Nicht nur Lola und Zeki Müller mussten im September die Theatersäle räumen, auch die Affen haben ihren Oberhausener Dschungel verlassen. Ich durfte alle drei Abschiede in diesem emotionalen Monat hautnah miterleben und so traurig diese Abende auch sein mögen, alle haben sich fest in meinen Erinnerungen verankert. Trennungen von grandiosen Inszenierungen fallen immer sehr schwer, aber was einen noch tiefer trifft, sind sicherlich die Abschiede von besonderen Menschen, die ganz plötzlich wie ein Wirbelwind in ein Theaterleben wehen und dort ganz viele einzigartige Momente mitgestalten - aber glücklicherweise ist die Musicalwelt ja trotz aller Vielfalt und der Menge an Möglichkeiten recht klein und jeder Theaterliebhaber kann sich ziemlich sicher sein, dass ihm der ein oder andere Künstler in den nächsten Jahren wiederbegegnen wird.


Wenn Produktionen die Musicallandschaft verlassen, bedeutet dies natürlich auch, dass brandneue Inszenierungen nachrücken und das nach der Derniere verlassene Theater durch eine Premiere mit neuem Leben füllen. So feierte das Rock - Musical "Bat out of Hell" beispielsweise im November eine fulminante Deutschlandpremiere in Oberhausen, an welche ich mich nur zu gerne erinnere. Nach "Sister Act" war dies mein zweiter Premierenbesuch und egal, ob klassisches Musical, Rock - Sensation oder Musicalentwicklung einer Filmvorlage - so eine Galapremiere ist immer etwas ganz Besonderes. Neben "Kinky Boots" und "Fack ju Göhte" war "Bat out of Hell" für mich in diesem Jahr eine weitere große Überraschung mit einem hohen Suchtfaktor, der selbstverständlich bei einem erneuten Kartenkauf schon wieder zugeschlagen hat ;-)


Auch auf meinem Blog gab es in diesem Jahr kleine Erweiterungen. So ist im Frühjahr beispielsweise der Startschuss für meine Instagram - Takeovers gefallen, welche euch die Möglichkeit eröffnen, auch ein wenig Luft aus dem Backstage - Bereich zu schnuppern und den Alltag eines Darstellers 24 Stunden lang zu begleiten. Der Wunsch eines Takeovers wurde bereits im letzten Jahr mehrfach an mich herangetragen, aber in diesem Jahr ließ er sich dann tatsächlich in die Tat umsetzen. Ein großer Dank geht dabei selbstverständlich an Chiara, Anja, Silvio, Hannah, Piek, Laura, Mercedesz, Kevin, Amy, Marvin, Nici, Nyassa, Tanja, Paul und Lara, die bereitwillig einige spannende Einblicke in ihren Alltag gewährt und euch in fremde Welten entführt haben. 
Neben zahlreichen Takeovers wurde "Musicalmuffin" in 2018 auch mit einigen schriftlichen Inhalten gespickt. Viele neue Berichte, beispielsweise über Tecklenburgs Erfolgsproduktion "Les Miserables", über diverse Spotlight - Shows und Stage Entertainment - Inszenierungen oder auch über Deutschlandpremieren, wie zum Beispiel jene von "American Idiot", haben in den letzten zwölf Monaten die Seite gefüllt. Natürlich zieren auch brandneue Interviews den Blog, um genau zu sein, siebzehn an der Zahl. So durfte ich in diesem Jahr mit fantastischen Künstlern, wie beispielsweise Lisa Antoni, Laura Pfister,  Stefan Tolnai,  Anna Thorén,  Lukas Sandmann oder auch Konstantin Zander nette Interviews führen. Auch Martina Lechner, Gloria Wind, Isabel Waltsgott, Chasity Elaine Crisp, Sandra Maria Germann, Astrid Gollob, Anja Wendzel, Sandra Leitner, Hannah Leser, Pamina Lenn und Jan Kriz standen mir Rede und Antwort. 


Viele phänomenale Besuche unterschiedlicher Veranstaltungen sind mir von den letzten 365 Tagen im Kopf geblieben. Ich durfte tolle Musicals in ganz Deutschland und Österreich besuchen und dabei einige für mich noch unbekannte Stücke entdecken:

- Kinky Boots 
- Fack ju Göhte 
- Die Päpstin
- Der Medicus
- Die Schatzinsel
- American Idiot
- Bat out of Hell
- Tanz der Vampire 
- Mamma Mia
- Tarzan
- Die Schöne und das Biest 
- Les Misérables 
- Titanic 
- Hair

Neben all diesen wunderbaren Produktionen dürfen für einen richtigen Musicalliebhaber natürlich auch die entsprechenden Konzerte nicht fehlen. Daher habe ich in diesem Jahr nicht nur das alljährliche Two Souls - Weihnachtskonzert von Gastgeber Hannes Staffler genossen, sondern habe auch den Musical - Tenors auf ihrer Comeback - Tour, wie viele andere Musicalfans, die diesen Augenblick sehnsüchtig erwartet haben, einen Besuch abgestattet.


Aber was wären all diese Erinnerungen eines Jahres ohne besondere Menschen, mit denen man diese Momente teilen kann. Ich glaube, da kann ich einem jeden Musicalfan aus der Seele sprechen: Im Theater kann man die engsten Freundschaften knüpfen - Musical verbindet eben! Auch mein Kreis der Musicalbekanntschaften hat sich im Jahr 2018 erweitert. Und was wäre besser, als einer Leidenschaft stets nachzugehen? Natürlich, sie mit Gleichgesinnten zu teilen! Die vielen Premieren, Dernieren, Konzerte, Freilichtproduktionen, etc. - all das wäre ohne die richtige Begleitung doch nur halb so schön. Daher geht ein dickes Dankeschön an diese tollen Menschen, mit welchen ich in diesem Jahr meine gesamten Erinnerungen teilen und neue Erfahrungen sammeln durfte. 

Zu guter Letzt möchte ich mich natürlich bei euch, meinen treuen Lesern, aus tiefstem Herzen bedanken. Das Schreiben eröffnet die Möglichkeit, Erinnerungen noch einmal Revue passieren zu lassen, erneut in fremde Welten einzutauchen und Erfahrungen mit anderen zu teilen, aber erst die Leser komplettieren die Faszination des Schreibens. Ein dickes Dankeschön an alle, die meiner Seite nun teilweise schon seit den frühen Anfängen folgen oder auch erst in der letzten Zeit den Weg zu mir gefunden haben. Ich freue mich über jeden einzelnen von euch und bin stolz, eine solch treue Leserschaft gefunden zu haben! Auf in ein farbenfrohes und facettenreiches 2019, das hoffentlich auch die ein oder andere (Musical-) Überraschung in petto hat!




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