Tausende Affen - riesengroßer Zauber - akrobatisches Naturspektakel

Am 16. Mai 2017 feierte Josh Strickland, der orginal Broadway - Tarzan, seine offizielle Premiere im Metronom Theater in Oberhausen. Ich habe die Vorstellung besucht und mir den neuen Tarzan direkt einmal angesehen.
Für mich war es ebenfalls Premiere bei "Tarzan" in Oberhausen und ich war nach der Vorstellung mehr als überwältigt.



Doch beginnen wir erst einmal mit der Besetzung des Abends:

Der Star des Abends war natürlich ohne Zweifel Josh Strickland, der mit einer sensationellen Performance seinen Auftakt feierte. Nach dem ersten Ton stand fest, dass dieser Mann eine wahnsinnig tolle Stimme hat, die dem Zuschauer sofort eine Gänsehaut verleiht. Auch sein Schauspiel ließ sofort erkennen, warum Josh ein gefeierter Darsteller ist. Er verkörpert die Rolle des Tarzans einfach genial. Vor allem kann man in seiner Interpretation des Charakters wunderbar die Entwicklung vom jungen verspielten "Affen" zum Wesen, welches voller Selbstzweifel steckt und auf der Suche nach seiner wahren Identität ist bis hin zum starken Anführer der Sippe und Liebhaber der liebenswerten "Jane", nachvollziehen. Am Ende der Vorstellung gab es für Josh einen tosenden Applaus und Standing Ovations. Eine rundum gelunge Premiere! Josh, dir gehört das Herz des Publikums.

Die naturverbundene und neugierige "Jane" wurde von Tessa Sunniva van Tol verkörpert, die ebenfalls mit einer himmlischen Stimme und einem phänomenalen Schauspiel triumphierte. Man musste sie einfach gern haben. Vor allem das perfekte Zusammenspiel mit ihrem geliebten Tarzan stach dem Zuschauer sofort ins Auge. Bei dem Duett "Auf einmal" wurde das Publikum mit zwei exzellenten und harmonierenden Stimmen konfrontiert, weshalb Gänsehaut und Tränchen natürlich vorprogrammiert waren.


Sabrina Weckerlin stand als Affenmutter "Kala" auf der Bühne. Sie verkörperte die Rolle absolut authentisch und zeigte eine ergreifenden Mutterliebe. Natürlich konnte Sabrina auch stimmlich brillieren und auch sie sorgte für einige Tränen im Zuschauersaal. Ihr letztes Duett mit Tarzan und der damit verbundene Zauber auf der Bühne wird dem Publikum wohl noch lange in Erinnerung bleiben.

Ihr Gatte "Kerchak" wurde von Patrick Stanke gespielt, der sich auch zu einem heimlichen Liebling des Publikums entwickelte. Er zeigte ein sehr variables Schauspiel und brachte so viele verschiedene Facetten des Affen - Anführers zum Vorschein. Auf den ersten Blick wirkte die Rolle kalt und und sehr launisch. Doch Patrick brachte diese Komponenten immer wieder in Abwechslung mit einem sehr verzweifelten und durchaus auch sehr liebevollen Schauspiel auf die Bühne. Auch seine Stimme hatte eine ganz besondere Magie, sodass man von "Kerchak" sofort gefangen war.

Luke Feser stand als "junger Tarzan" auf den Brettern, die die Welt bedeuten und brachte die Zuschauer zum Staunen. Sowohl mit einem herausragenden Schauspiel als auch mit überragenden akrobatischen Fähigkeiten verzauberte er die Menschen im Saal und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Hut ab, für diese atemberaubende Leistung!

Bild könnte enthalten: 7 Personen, Personen, die tanzen, Personen, die stehen und Innenbereich 
(c) Stage Entertainment

Clayton Sia begeisterte das Publikum als "Terk" mit einer amüsanten und verspielten Darbietung und brachte super viel Spaß in die Show. Doch auch gesanglich konnte Clayton glänzen und vor allem das Lied "Du brauchst einen Freund" war ein wahrer Ohrenschmauss. Er war einfach wie geschaffen für diese Rolle!

Janes Vater "Porter" wurde von Japheth Myers verkörpert, dessen Schauspiel unglaublich authentisch wirkte. Der Darsteller harmonierte sowohl stimmlich als auch schauspielerisch brilliant mit seiner Tochter "Jane" und konnte die Zuschauer mitreißen.

Patrick Imhof stand als "Clayton" auf der Bühne und wurde aufgrund seines Schauspiels zu einem Anti - Helden und musste wohl die Wut vieler Zuschauer ertragen. Er zeigte so authentisch die Habgier und Besessenheit der Rolle auf, dass man ihm jedes einzelne Wort abnahm und ihn für seine eigennützigen Taten am liebsten selbst bestraft hätte. Dieser Mann hatte sich einen riesigen Applaus natürlich verdient.

Tarzan Oberhausen 
(c) Stage Entertainment

Das gesamte Ensemble war einfach umwerfend. Bei den Flug- und Akrobatiknummern blieb wohl jedem Zuschauer der Mund offen stehen und besonders durch das Ensemble gewann das Publikum eine gewisse Nähe zu den tobenden und verspielten "Affen", die die Zuschauer auch gerne aus der Nähe betrachteten. Ein großes Lob an dieses liebenswerte Ensemble, ohne welches diese Produktion überhaupt nicht möglich wäre.

Das Musical begeistert jede Altersgruppe und sorgt für Schmunzeln, Staunen, Tränen und vieles mehr. Wer in den Dschungel eintaucht, möchte ihn so schnell ganz bestimmt nicht mehr verlassen. Die Inszenierung steckt voller Liebe und Magie und nimmt den Zuschauer mit auf eine spannende Reise.
Vor allem durch das großartige und detailverliebte Bühnenbild hinterlässt das Stück einen doppelt - positiven Eindruck und entführt die Zuschauer in (zwei) fremde Welten.
Ihr habt gar keine Wahl, seht euch dieses ergreifende Musical unbedingt in Oberhausen an!

Tausende Affen - riesengroßer Zauber - akrobatisches Naturspektakel 



Tarzan Oberhausen 
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