Two Souls - Musical meets Rock goes unplugged

Jährlich geschehen in der Woche vor Weihnachten in Degerloch Wunder (bare Momente)! Einheimische und Hannes Staffler - Fans freuen sich das ganze Jahr lang auf einen ganz besonderen Abend in der Versöhnungskirche, nämlich das alljährliche Weihnachtskonzert von "Two Souls". Hannes Staffler präsentiert dort jedes Jahr mit drei ganz unterschiedlichen Gästen seine zwei Seelen: Musical und Rock. Ca. drei Stunden lang dürfen sich die Zuschauer in einer ausverkauften Kirche von vier besonderen Künstlern in fremde Welten entführen lassen und alles, was die Musikwelt zu bieten hat, genießen. 


In diesem Jahr sind der Einladung des Gastgebers keine Geringeren als Roberta Valentini, Joana Fee Würz und David Whitley gefolgt. Auf der Bühne stand also eine kunterbunte Mischung aus souligen, rockigen und klassischen Stimmen und jeder weiß, wenn man all dies zusammenrechnet ergibt sich eine geballte Ladung Power!
Wie auch in den vergangenen Jahren wurde der Abend in eine "musicallastigen" Abschnitt vor der Pause und anschließend in Rock- bzw. Pop- Hälfte unterteilt. 

Los ging es zunächst mit einem kleinen Einblick in das Erfolgsmusical "Elisabeth". Na klar, wenn man schon das Glück hat, dass eine ehemalige "Kaiserin Elisabeth" und der "Tod" höchstpersönlich auf der Bühne stehen, muss man diese Chance auch nutzen. Nachdem also "der letzte Tanz" getanzt wurde und die Kaiserin große Emotionen mit dem Klassiker "Ich gehör nur mir" geweckt hatte, folgte ein Teil, in welchem die Bühnengäste Musical - Songs präsentieren durften, die ihnen besonders viel bedeuteten und mit welchen sie das heutige Publikum verzaubern wollten. Zunächst sorgte David mit einem Song aus "Ragtime" für Gänsehaut pur bis in die letzte Kirchenbank und anschließend folgte für die Musicalfans sicherlich eines der absoluten Highlights des Abends. Elphaba und Glinda,  ähm... natürlich Roberta und Joana, gaben ein Medley des gefeierten Musicals "Wicked" zum Besten. Zwar ohne grüne Farbe, dafür aber mit ganz viel Witz und Leidenschaft brachten die beiden Sängerinnen ein Stückchen Oz nach Degerloch.


Natürlich durfte auch ein wenig Disney - Magie keinesfalls fehlen. Besonders berühren konnte hierbei der Gastgeber Hannes Staffler als Glöckner "Quasimodo", der sich nach der Freiheit dort "Draußen" sehnte. Auch ein kleiner Abstecher mit Joana und David nach Agrabah ließ die Herzen der Disney - Liebhaber höher schlagen, und mit dem Duett "A whole new world" verzauberten sie das gesamte Publikum.

Um vor der Pause bereits ein wenig in den anschließend folgenden Part einzuleiten, rockten die Sänger mit einem kleinen Medley aus dem - dem Stuttgarter Publikum nur zu gut bekannten - Musical "Rocky" die Kirche und rundeten abschließend die erste Hälfte mit dem Song "Twentyone guns", einem Titel aus dem bald in Frankfurt startenden Green-Day-Musical "American Idiot" der Off-Musical-Produktionen - übrigens einer meiner Favoriten an diesem rundumgelungen Abend - perfekt ab. Nach dieser Nummer tobte der ganze Saal und hätte am liebsten unverzüglich die folgenden Rock - Nummern genossen, doch wenn es am schönsten ist, muss man eben eine kleine Pause zum Abkühlen von diesem "heißen" Konzert einlegen.


In der zweiten Hälfte bewiesen die vier Künstler gemeinsam, wie Musicaldarsteller die Bühne rocken können. In Gedenken an den verstorbenen Malcolm Young legten sie unplugged eine Nummer von AC/DC hin und sorgten zudem mit einem meiner persönlichen Lieblingssongs "Bonnie und Clyde" für ganz große Gefühle. 
Und was darf bei einem Weihnachtskonzert natürlich keinesfalls fehlen?! Richtig, weihnachtliche Atmosphäre. Diese steuerten beispielsweise Hannes und David mit dem Lied "Santa Claus is coming to town" bei. 
Mit einem Song von Andreas Gabalier und einer Rocknummer aus Italien wurde auch traditionell den österreichischen und italienischen Wurzeln des gebürtigen Südtirolers Hannes Staffler Rechnung getragen. Dieses Jahr noch umso passender, als auch Roberta Valentini aus Italien stammt.


Verfeinert wurde der Abend mit diversen deutschen Popsongs. Unter anderem erklangen von Gastgeber Hannes die Worte "So soll es sein - so soll es bleiben". Auch der letzte Titel bediente sich der deutschen Sprache und  hierbei war das Publikum aufgefordert kräftig mitzusingen. So hallte minutenlang ein Chorgesang von "Ohne dich" durch das Kircheninnere, definitiv einer der  Gänsehautmomente dieses Konzerts. Mit diesem Lied hatte der Abend eigentlich seinen Schluss gefunden, doch wer die Fans von "Two Souls" kennt, der weiß, ohne Zugaben darf keiner der Künstler die Bühne verlassen. Hannes legte noch einmal seine gesamten Emotionen in "Weiße Fahnen", ein Lied von "Silbermond", bevor der krönende Abschluss mit den Gruppennummern "Free Falling" und schließlich "Chöre" kam, bei dem die Zuschauer den Titel sehr wörtlich nahmen und als Chor für Hannes, Roberta, David und Joana einen Lobesgesang anstimmten. 


Doch auch der allerschönste Abend muss irgendwann leider ein Ende finden. Die drei Stunden waren mit diesen großartigen Künstlern wie im Fluge vergangen und nach einem Blick auf die Uhr konnten die Zuschauer es gar nicht glauben, dass das Konzert nun schon wieder beendet war. Neben den vier Stars des Abends galt der Dank natürlich auch der phänomenalen Band, die sich aus Chris Weigold, Andreas Weber, Sven Edler und Stefan Großekathöfer zusammensetzte. 

Wie auch in den Jahren zuvor, zeichnete sich dieses sehr individuelle Konzert erneut vor allem durch eine sehr familiäre Atmosphäre aus, die dem Ereignis den besonderen Charme verleiht. Ob Alt oder Jung, ob Rocker oder Musicalfan, dieses Event hält für jeden kleine und große Überraschungen bereit! 
Das diesjährige Konzert war dank der wunderbaren Sänger und Musiker wieder einmal ein voller Erfolg, der viele Erinnerungen in den Herzen der Zuschauer hinterlassen wird. Ich persönlich freue mich jetzt schon wieder auf das nächste Two Souls - Konzert in Degerloch und kann nur jedem von euch empfehlen: Lasst euch diesen großartigen Abend nächstes Jahr nicht entgehen! Ein größeres Geschenk in der oft so hektischen Vorweihnachtszeit, als dieses von Hannes Staffler und seinen Gästen, kann euch vermutlich nicht einmal Santa Claus höchstpersönlich bereiten ;-)


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